Wir man hier nachlesen kann, stand ich bis vor ein paar Jahren noch auf „der dunklen Seite der Macht“. Ich war Personalvermittler. Das ist nun zunächst einmal nichts Anrüchiges. Zumindest unter Personalvermittlern. Die meisten Corporate bzw. Inhouse-Recruiter sehen uns ja mehr oder weniger als unliebsame Plage aber leider notwendiges Übel.
Dabei gibt es meiner Meinung nach nur zwei große Gruppen: Die erste Gruppe ist die der ehemaligen Personalvermittler. Dabei handelt es sich um Kollegen die, wie ich, irgendwann einmal den Absprung geschafft haben und nun für Unternehmen direkt tätig sind.
Nun verhält es sich mit dieser Gattung nur oftmals so wie bei den Rauchern. Ehemalige Raucher sind die schlimmsten Nicht-raucher! Genauso ist es bei den Recruitern. Diese „Abspringer“ sehen sich oftmals als Elite. Während sich ihre ehemaligen Kollegen um Urschlamm des Vertriebs suhlen, haben sie doch den Olymp bestiegen und beschäftigen sich nun mit dem „Big Picture“, Prozessen und dem „End-to-end-Recruiting“. Ich habe das ehrlich gesagt nie verstanden. Ganz im Gegenteil: ich hatte immer recht viel Verständnis für die gerade vor meiner Haustüre akquirierenden Leidensgenossen. Schließlich hatten sie KPI zu erfüllen.
Wer nun denkt: „Schlimmer kann es nicht kommen! – weit gefehlt! Die zweite Gruppe ist die wesentlich schlimmere, tritt jedoch momentan immer häufiger auf. Nämlich die Inhouse-Recruiter, welche niemals die harte Schule des Personalvertriebs kennen gelernt haben. Ich habe mal versucht herauszufinden wie viele Kollegen das aktuell betrifft, konnte aber keine Zahlen dazu finden. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass es sich dabei mittlerweile um eine ernstzunehmende Größenordnung handelt. Tendenz steigend.
Was beide Gruppen eint ist das fehlende Verständnis für KPI. Die erste Gruppe kennt sie aus eigener Erfahrung und hasst sie deshalb. Ich sehe euch jetzt quasi schon alle vor dem Monitor mit den Augen rollen. „Oh ja, das war damals echt schlimm…“. Wer erinnert sich nicht an mindestens einen Team- oder Vertriebsleiter, der sich augenscheinlich den ganzen lieben, langen Tag mit nichts anderem beschäftigen konnte als mit dem Drücken der F5-Taste. Das „Füllen des Vertriebsfunnel“ als oberstes Kredo kennt jeder, und ich meine jeder!, Recruiter der einmal in der Vertriebsmaschinerie gearbeitet hat.
Und einige haben es hassen gelernt. Das sind die Vertreter der ersten Gruppe. Sie rümpfen bereits die Nase wenn sich am Telefon ein Recruiter meldet. „Na, heute noch die Call-Zahlen erfüllen?“.
Die zweite Gruppe kennt dieses Gefühl überhaupt nicht. Und das ist viel schlimmer. Während die erste zumindest noch weiß, dass der Funnel einem Zweck dient (nämlich, dem Gesetz der großen Zahlen folgend, dem stetigen Vertriebserfolg), können sich diese Kollegen gar nicht vorstellen, dass dieses System erfolgreich sein könnte.
Warum KPI sinnvoll sein können
Was beide Gruppen eint ist das fehlende Verständnis, dass sinnvoll gesetzte KPI durchaus einen Sinn erfüllen. Ohne KPI folgt mein Tag keiner Struktur. Ich verliere mich im Klein-Klein und setze die falschen Prioritäten. Ich spreche da mal für mich selbst, aber man macht es sich doch gerne recht schnell bequem. Warum Call-Zahlen erfüllen, wenn man sich doch mit einem viel cooleren Projekt oder einem spannenden Prozess-Thema beschäftigen kann.
Unser erstes und oberstes Ziel ist jedoch das Besetzen von Vakanzen. Sei es innerhalb eines Unternehmens oder als Dienstleister. Sinnvoll gesetzte KPI können uns einen Maßstab geben und eine Richtschnur sein.
Übrigens sind auch die SLA aus meinen Artikeln „Die 10-Tage-Bewerbung“ und „Die 10-Tage-Bewerbung – Teil 2“ nichts anderes als KPI, an deren Erfolg und Entwicklung ich meine Ziele ableiten kann.
Wie steht ihr zu KPI? Lästig oder notwendig? Gehört ihr vielleicht auch zu einer der oben genannten Gruppen? Hinterlasst einen Kommentar!
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